Heuschnupfen – was tun?


Heuschnupfen ist eine durch (Blüten-)Pollen verursachte allergische Erkrankung. Das Immunsystem reagiert dabei gegen Pollen, obwohl diese eigentlich harmlos sind. Man spricht von einer Überreaktion des Immunsystems. Bis zu 20 Prozent der Bevölkerung leiden mehr oder weniger stark unter Heuschnupfen. Typische Symptome sind tränende, juckende Augen und eine laufende Nase. Gegen die Pollenallergie helfen unterschiedlich wirkende Medikamente, Welche je nach Stärke der Beschwerden angewendet werden.


Wenn die Pollen fliegen

  • Heuschnupfen wird nicht durch Viren verursacht (wie der „normale Schnupfen“), sondern durch Blütenpollen, die zur Blütezeit in der Luft schweben. Sie lösen an den Schleimhäuten der Atemwege und den Augen eine allergische Reaktion aus. Meist handelt es sich um Pollen bestimmter Baum- und Gräserarten, gegen die der Körper reagiert. Sie enthalten Eiweißstoffe (Allergene), die bei dafür empfindlichen Menschen eine Überreaktion des Immunsystems bewirken können.
  • Eine Allergie gegen Blütenpollen ist nicht angeboren, sondern entwickelt sich erst nach mehrmaligem Kontakt mit den Allergenen. Allerdings wird die Veranlagung zu dieser Überreaktion genetisch vererbt. Sind die Eltern Allergiker, haben die Kinder ein deutlich höheres Risiko, ebenfalls eine Allergie zu entwickeln.

 Wann die Pollen fliegen

  • Je nach Allergie ist man gegenüber bestimmten Pollen empfindlich. Nicht alle Pollen fliegen zur gleichen Zeit. In einem sogenannten Pollenflugkalender erhält man einen groben Überblick. So ist beispielsweise dort ablesbar, dass Birken-Pollen hauptsächlich von April bis Mai fliegen, im Gegensatz zu Nessel-Pollen, die im August und September für Heuschnupfen sorgen können. Entsprechende Kalender sind im Internet zu finden.

Symptome bei Heuschnupfen

  • Treffen Blütenpollen auf die Schleimhäute, setzt der Körper sofort bestimmte Botenstoffe frei, unter anderem Histamin. Diese Botenstoffe rufen die typischen Beschwerden einer Allergie hervor. Es kommt zu Niesattacken, die Nasenschleimhaut schwillt an, häufig entsteht ein wässriger Schnupfen. Die Bindehaut der Augen ist gereizt und reagiert mit Rötungen, starkem Juckreiz und Tränenfluss. Gelegentlich macht sich die Pollenallergie auch auf der Haut bemerkbar und führt zu Rötungen, quaddelartigen Schwellungen und Juckreiz.Heuschnupfengeplagte sind durch die allergische Reaktion häufig müde und können sich nur schlecht konzentrieren.
  • Ist der Heuschnupfen über Jahre hinweg regelmäßig aufgetreten, kann es zu einem sogenannten Etagenwechsel kommen. Dies bedeutet, dass sich die Allergie auf die unteren Atemwege ausweitet und dort zu Asthma bronchiale mit Atemnot und Husten führen kann. Auch Hautausschläge wie Neurodermitis können mit einer Pollenallergie einhergehen.

Verschiedene Diagnosemöglichkeiten

  • Meist kann der Arzt schon anhand der typischen Symptome feststellen, ob eine Pollenallergie vorliegt.
  • Schwieriger ist es, das verantwortliche Allergen, also die auslösenden Pollenarten, zu finden. Eine Methode ist der sogenannte Prick-Test. Hierfür wird die Haut ganz leicht und oberflächlich mit einer feinen Nadel angestochen und an dieser Stelle ein Tropfen einer Allergen-Lösung aufgetragen. Liegt eine Allergie vor, zeigen sich nach  kurzer Zeit Rötungen und deutliche Quaddeln.
  • Außerdem kann der Arzt das Blut auf bestimmte Eiweiße (Antikörper) hin untersuchen, die der Körper bei Kontakt mit den Blütenpollen bildet.
  • Eine dritte Möglichkeit ist der Provokationstest: Der Arzt tupft den vermuteten Allergieauslöser vorsichtig in die Nase oder die Augen, oder der Patient inhaliert das Allergen, sodass es auf die Bronchialschleimhaut gelangt. Liegt eine Allergie vor, kommt es zu den typischen allergischen Beschwerden.

Was hilft gegen die Allergie?

  • Die Behandlung des Heuschnupfens richtet sich immer nach der Stärke der Symptome. Die beste Behandlung besteht darin, den Kontakt mit dem Allergen gänzlich zu vermeiden, was  aber nur in den seltensten Fällen  möglich ist.
  • Bei leichten Beschwerden empfehlen sich sogenannte Mastzellstabilisatoren, die man in Form von Nasenspray und Augentropfen verwendet. Sie verhindern die Freisetzung von Histamin aus Zellen, grundsätzlich sollten  sie schon vorbeugend benutzen werden.
  • Bei akuten Beschwerden eignen sich Antihistaminika, die die Wirkung von Histamin und damit die allergische Reaktion sehr schnell  blockieren. Augentropfen und Nasensprays bieten sich an, wenn nur Augen und Nase betroffen sind. Reicht deren Wirkung nicht aus oder juckt es zusätzlich im Hals, kann man Antihistaminika in Tablettenform einnehmen.
  • Je nach Erkrankungsstadium können neben Mastzellstabilisatoren und Antihistaminika auch Kortison oder Leukotrienrezeptorantagonisten eingesetzt werden. Leukotrienrezeptorantagonisten werden als Tabletten eingenommen. Der Arzt kann auch Kortison in Form von Tabletten, Augentropfen oder Nasenspray verordnen.
  • Für die Reinigung der Nasenschleimhaut haben sich Meerwassersprays oder – deutlich effektiver – Nasenduschen bewährt. Sie entfernen die Pollen und können die Beschwerden lindern.
  • Ist der genaue Auslöser für den Heuschnupfen bekannt, ist eine Hyposensibilisierung möglich. Dazu werden aufbereitete Bestandteile der betreffenden Pollen in sehr geringen Mengen unter die Haut gespritzt oder als Tropfen in den Mund gegeben. So lernt der Körper, mit dem Fremdstoff umzugehen. Die Allergie bessert sich oder verschwindet komplett.

Das hilft bei Heuschnupfen

  • Bei leichteren Beschwerden sind Nasensprays und Augentropfen mit Mastzellstabilisatoren das Mittel der Wahl. Sie wirken vorbeugend und sollten deshalb schon vor Beginn der Pollensaison regelmäßig angewendet werden.
  • Nicht alle Pollen fliegen zur gleichen Zeit; Auskunft gibt ein Pollenflugkalender
  • Antihistaminika lindern die Beschwerden schnell. Sie stehen in Form von Augentropfen, Nasenspray oder Tabletten zur Verfügung.
  • Kortisonhaltige Medikamente helfen bei sehr starker Pollenallergie. Sie müssen teilweise vom Arzt verordnet werden.

Stand: August 2012


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